Open Democracy: Queries und Pseudonyme in der digitalen Öffentlichkeit

Michael 'mspro' Seemann auf der Microblogging Conference in Hamburg, 23. Januar 2009.
Bild: Bosch. Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA 2.0. Original: Flickr.

8. September 2011
David Pachali
Von David Pachali

Das Netz, sagt der Kulturwissenschaftler und Netzaktivist Michael Seemann, hat nicht einfach die Grenzen von Privatheit und Öffentlichkeit verschoben, sondern eine ganz neue Konfiguration hervorgebracht: eine Öffentlichkeit, die durch das automatisierte und individuelle Zusammenstellen von Informationen über eine Abfrage (query) hergestellt wird. Eine solche Öffentlichkeit, die durch Technologien des Data Mining, durch Korrelation von Daten gestützt wird, ist eine andere als die der Massenmedien.

Dass man sich in dieser Öffentlichkeit auf Dauer anonym bewegen können wird, daran glaubt er mit Blick auf neue Identifizierungsverfahren nicht. Dennoch fordert er, dass Klarnamen-Vorschriften – aktuell bei Google Plus stark umstritten – aufgehoben werden sollten. Für die Möglichkeit, die Persönlichkeit frei zu entfalten, sieht er Pseudonyme als wichtig an. „Wir beschneiden eine große Freiheit, wenn wir das einschränken.”

Dieses Interview wurde im Vorfeld der Konferenz netz:regeln 2011 - Offenheit als Prinzip geführt.

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